Kombucha 4. /Formstudie Kohlensäure

Gängige Glasformen für Schaumwein

Das Erleben der mikrobiellen Aktivität im Kombucha während des Trinkens liegt meiner Ansicht nach unter anderem im Vorhandensein von Kohlensäure. Diese entsteht bereits während der ersten Fermentation und kann in der zweiten Fermentation durch Zugabe von Früchten und/oder Zucker intensiviert werden. Kohlensäure ist mit bloßem Auge sichtbar und im Mund sowie auf der Zunge fühlbar.
Für ein intensives Erleben dieser Kohlensäure ist also ähnlich wie bei Sekt oder Champagner die Wahl des Glases entscheidend. Die drei typischen Glasformen für Schaumweine sind die Flöte, die Tulpe und die Schale. Jeder dieser Formen werden bestimmte Vor- oder Nachteile nachgesagt:

1. In der Flöte entwickelt sich die Perlage des Champagners besonders gut, das heißt es steigen viele Luftblasen von der Mitte des Glases nach oben auf, was das Getränk relativ lange sprudeln lässt. Wird das Glas in der Mitte des Bodens zusätzlich leicht angeraut, kann dieser Effekt verstärkt werden.

2. Die Tulpenform vereint alle Effekte der Flötenform auf das Getränk, biete aber den weiteren Vorteil, dass durch die Verengung der Form nach oben, bewirke, dass der Geruchs- und Geschmackseindruck hin zur Nase verstärkt wird.

3. In der Champagnerschale hingegen verflüchtigt sich die Kohlensäure sehr schnell, da sie ihr eine große Oberfläche bietet, um zu entweichen.

Bei Tests mit einigen Gläsern aus dem privaten Bestand ließen sich solche Beschreibungen schon nach ersten Beobachtungen stützen. Der Geruchseindruck des Kombucha war im Rotweinglas (Form 4) definitiv am besten, gleichzeitig wirkte das Getränk durch die große Oberfläche sehr transluzent, ähnlich wie in einer Champagnerschale vorstellbar. Eine, wenn auch kleine Entwicklung von Perlage ließ sich vor allem im Weinglas (Form 5) mit oval zulaufendem Boden beobachten.

 

von links nach rechts und von oben nach unten:

Kohlensäure in einer Flasche Kombucha. Form 1: Kaum Blasen sichtbar, auch nicht, bei direkter Durchleuchtung.

Interessantes Detail am Boden: optische Vergrößerung durch dickeren Glasboden

Form 2: Blasen sammeln sich deutlich sichtbar am Rand des Glases. Blick in das Glas zeigt leichte Enwicklung von Perlage

Form 3: Fast zylindrisch, Kohlensäure relativ gut erkennbar, aber eher kleine Blasen. Schönes Detail: Dicker Glasboden wirft ein vergrößertes Bild der Kohlensäure auf den Untergrund.

Form 4: Rotweinglas, Inhalt wirkt von oben transluszenter, da das Getränk auf größerer Fläche verteilt ist. Viele Blasen setzen sich am Boden des Glases ab und sind gut sichtbar. Geruchseindruck beim Trinken ist deutlich intensiver als bei den anderen Gläsern.

Form 5: Weinglas, ähnlich der Flötenform, Luftblasen sind sichtbar aber deutlich kleiner.